Mittwoch, 11. Oktober 2017

Die grösste Schiffskatastrophe der Schweiz

Themenwege sind gefragt. Auch in der Freien Ferienrepublik Saas-Fee findet man deshalb manche davon. Mein besonderes Interesse gilt dabei solchen, die mir Geschichte, Brauchtum und Kultur näher bringen. Deshalb habe ich die Einladung angenommen, an der Eröffnung des Hugenottenweges von Aarberg nach Lyss teilzunehmen. Dieser Weg ist ein Teilstück eines vom Europarat anerkannten internationalen Kulturweges.
Thema des Weges war also die Flucht der Hugenotten aus Frankreich. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685, verliessen gegen 200 000 von ihnen ihre Heimat, weil sie ihren protestantischen Glauben nicht mehr leben durften. Sie flüchteten in die Eidgenossenschaft. Manche blieben hier. Viele von ihnen gelangten über Bern und Schaffhausen bis nach Holland und Norddeutschland.
Auf dieser Flüchtlingsroute waren am 5. September 1687 zwischen Aarberg und Lyss 138 Vertriebene mit zwei Weidlingen auf der Aare unterwegs. Die Schiffe waren total überfüllt. Die rohen Schlepper nur auf das Geld aus. Und dann geschah das Schreckliche. Die aneinander gebundenen Weidlinge kenterten. 111 Personen, auch Frauen und Kinder kamen ums Leben. Die grösste Schiffskatastrophe der Schweiz. Die Tragödie wird dem schmucken Wanderweg der alten Aare entlang auf verschiedenen Informationstafeln eindrücklich geschildert. Und der Gedenkstein bei der alten Kirche in Lyss, wo einige der Opfer begraben wurden, erinnert nicht bloss an sie.
Unweigerlich wird man auf diesem Weg auch in die Gegenwart zurückgeholt. Ausgebeutete Flüchtlinge, skrupellose Schlepper, überfüllte Boote, unzählige Todesopfer: es geschieht heute noch genauso. Das ist schwer zu ertragen. Allerdings bin ich überrascht, wie sich die Leute damals um die vielen Flüchtlinge auf ihrer Durchreise gekümmert hatten. Wenn ich davon lese, wie eine Stadt mit 5‘000 Einwohnern zeitweise 9‘000 Vertriebene beherbergte. Und dies in einer Zeit, wo höchste Armut herrschte. Da kann ich nur staunen. Vielleicht müssten wir dem Begriff „Nächstenliebe“ in der Schweiz, aber auch in der Freien Ferienrepublik Saas-Fee,  immer wieder neu nachsinnen. Ihn neu konkret werden lassen.

Posted on 7 by Saas-Fee

Donnerstag, 20. April 2017


Eine grossartige Wintersaison geht zu ende. Nicht bloss, dass viele glückliche Wintersportler die schneesicheren Pisten der Freien Ferienrepublik Saas-Fee geniessen konnten. Oder manche Leistungsträger mit dem Geschäftsverlauf mehr als zufrieden sind. Wertvoll erscheinen mir vor allem die grossartigen Begegnungen des vergangenen Winters. Glückliche Stammgäste. Zufriedene Einheimische. Spannende Diskussionen über Gott und die Welt. Coole Begegnungen.
Unvergesslich bleibt mir die Anregung jenes 12-jährigen Fans der Freien Ferienrepublik Saas-Fee. Zufrieden mit Pisten, Bahnen und Hotel meinte er: „Die gelben Skibusse sind aber echt ätzend. Ich hoffe, dass ihr bis nächstes Jahr eine eigene Flotte habt. Rotweiss mit dem grossen Logo der Freien Ferienrepublik Saas-Fee.“
Bewegend waren auch die Gespräche mit jenem Vater und seinen drei schulpflichtigen Kindern, die im vergangenen Jahr ihre geliebte Frau, resp. ihre Mutter verloren haben und nun das Saastal kennenlernen wollten, wo ihre Mutter früher glückliche Jahre verbracht hatte. Ihr Umgang mit der Trauer hat mich echt berührt.
Oder da war jener Mann, der als Reaktion einer etwas unflätigen Nörgelei eines Gastes, spontan eine Sitzbank spenden wollte. Er sei schliesslich seit Jahren sehr glücklich und zufrieden hier. Und das müsse nun auch einmal gezeigt werden. Nicht, dass etwa der Eindruck entstehe, dass alle Gäste unzufriedene Kritiker seien.
Ich hoffe, dass auch Sie schöne Erinnerungen haben an die vergangene Wintersaison. Begegnungen, die unvergesslich bleiben. Von denen Sie in schwierigeren Zeiten auch etwas zehren können. So ganz im Sinne von Seibold Klaus:
“Erinnerungen – Manchmal Oasen in der Wüste des Alltags.“
Ansonsten: Die Freie Ferienrepublik ist auch im Sommer eine Reise wert. Und der nächste Winter kommt bestimmt. Die WinterCard 2017/18 ist übrigens bis zum 22.April 2017 noch zum Hammerpreis von Fr 222.- erhältlich unter www.we-make-it-happen.ch
Christoph Gysel


Montag, 13. Februar 2017

Nebel, was ist das?


Radiotermin in Zürich. Ich bin bereit. Habe die neue Staffel mit Morgengedanken vorbereitet. Und reise deshalb motiviert aus dem Saastal. Vor Bern tauche ich ein in den Nebel. Bin völlig überrascht. Seit Wochen haben wir in der Freien Ferienrepublik Saas-Fee schönstes Wetter. Dass es auch Nebel gibt, habe ich völlig vergessen. Die tägliche Sonne erschien mir so selbstverständlich. Doch dies ist nicht so.
Da klagen Millionen von Menschen im nördlichen Europa über die Hochnebel-decke. Auch weite Teile der Deutschschweiz sind trotz Hochdruck Wetter unter einem Deckel. Nass, kalt und düster. Und dies schlage aufs Gemüt. Drücke auf die Stimmung. Mache krank. Viele Menschen leiden in diesen Wochen und Monaten. Nur, das müsste nicht sein. Im Saastal herrscht grossartiges, wolkenfreies Wetter. Stahlblauer Himmel. Wärmende Sonne. Weisse Berggipfel. Einfach grossartig. Und eben, absolut nebelfrei. Von den einzigartigen Wintersportverhältnissen ganz zu schweigen. Wer unter dem Nebel leidet und sich etwas Gutes tun möchte, sollte unverzüglich ein paar Tage in der Freien Ferienrepublik Saas-Fee verbringen. Das wäre Balsam für die Seele …
Klar, ich fahre morgen Abend zurück. Ins nebelfreie Saastal. In die Sonne. In die feinstofffreie Luft. Ins Paradies. Im Saas ist es einfach nebelfrei, sonnig. Klar, es mag Gründe geben, unter der Nebeldecke zu arbeiten und zu wohnen. Aber ein nebelfreies, sonniges Skiweekend im Saastal zu buchen, das steht jedem vernünftigen Menschen frei … Wer diese Chance nicht packt, ist selber schuld.

Christoph Gysel