23.12.15, by TO Saas-Fee
Saas-Fee ist eines der bekanntesten Skigebiete der Schweiz.
Der Tourismus boomt und es zieht immer mehr Menschen auf die Pisten. Doch mit
dem Betreiben von Skipisten geht auch eine gewisse Belastung der Umwelt einher.
Denn obgleich für die Alpinsportler das Carven, Wedeln und Rodeln eine gewisse
Freiheit und Naturverbundenheit vermittelt, so ist der Einfluss auf die Umwelt
doch erheblich. Rodungen, Eingriffe in bestehende Ökosysteme sowie ein grosser
Energieverbrauch sind nur drei der Aspekte, die hier stellvertretend zu nennen
sind. Die Gemeinde Saas-Fee hat versucht aus diesem Grund anderweitig den
CO2-Haushalt zu reduzieren und geht seit Jahren mit gutem Beispiel voran. Nicht
ohne Grund trägt der Ort den Slogan „Energiestadt“.
Skigebiete müssen
einen grossen
Ausgleich leisten
für ihre Klimaneutralität.
Was ist eine Energiestadt?
Energiestadt.ch erläutert in folgendem
Dokument, worum es sich bei diesem Slogan handelt, wie viele es
davon in der Schweiz gibt und was der langfristige Nutzen ist. Über 350 dieser
Städte existieren mittlerweile hierzulande und mehr als vier Millionen
Eidgenossen haben ihren Wohnsitz in einem dieser gemeldet. Um sich als eine
Solche bezeichnen zu können, bedarf es zwölf Hürden. Diese beinhalten zu Beginn
die Schritte eins bis fünf, die sich in Beratung, Einstieg, Wahl des Beraters,
Ermittlung der möglichen Massnahmen sowie die Übersicht bezüglich der Stärken
und Schwächen des Standorts untergliedern. Schritte sechs bis zehn stehen für
die Zertifizierung und benötigen die Bildung einer Arbeitsgruppe, eines
Aktivitäten-Programms, die Umsetzung der Massnahmen sowie den offiziellen
Antrag zur Teilnahme an dem Programm. Sofern alle notwendigen Schritte zur
Zufriedenheit der Jury eingereicht beziehungsweise durchgeführt wurden, kann
das Label schliesslich verliehen werden. Zur endgültigen Energiestadt müssen
jedoch noch zwei weitere Voraussetzungen erfüllt werden. Hierbei handelt es
sich um die jährliche Erfolgskontrolle sowie die Rezertifizierung, welche alle
vier Jahre stattfindet. Saas-Fee ist eine der Schweizer Gemeinden, die alle
zwölf Hürden meistern konnte und ist deshalb als Energiestadt zu deklarieren.
Warum Saas-Fee?
Die Gemeinde ist bereits seit 2002 als Energiestadt zu
bezeichnen. Das zeigt sich in vielen Bereichen, die im Laufe des
Textes noch erwähnt werden sollten. Wichtig sind zum einen die deutlichen
Qualitätsstandards, die einzuhalten sind, sowie die Verwendung ausschliesslich
regenerativer Energien. Gerade in Skigebieten ist dies nicht immer
gewährleistet. Saas-Fee hingegen bezieht den gesamten Strom, der benötigt wird,
aus der erneuerbaren Wasserkraft des Wallis. Damit hebt sich der Ort von den
anderen Feriendestinationen der Schweiz ab. Dieser Artikel verdeutlicht das
Engagement und zeigt, dass es auf einem ganzheitlichen Konzept
basiert. Denn klimaneutrales Handeln macht nur dann einen Sinn, wenn dieses in
einem umfassenden Rahmen gewährleistet wird. Ob als autofreier Skiort, durch
umweltfreundlichen Pistenbetrieb mit Hilfe moderner Geräte, einem
klimaneutralen Postwesen oder die Einrichtung feinstaubfreier Zonen, das
Engagement der Verantwortlichen zeigt sich in vielen Facetten und ist
bezeichnend für die einzelnen Initiativen, die sich schliesslich in einem
Ganzen zu in der Bezeichnung Energiestadt bündeln.
Wie zeigt sich das Engagement
Die Initiativen der Stadt
wurden bereits angesprochen, nun gilt es diese genauer zu betrachten. Denn
eines wurde bereits deutlich: Die Stadt zeichnet sich durch ihre vielfältige
und umweltschonende Politik aus.
Umweltfreundliches Postwesen –
Klimaneutralität in allen Bereichen
Tourismusnews.com bringt auf den Punkt,
was auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist. Denn es sind nicht nur die
augenscheinlichen Aspekte, die eine Energiestadt ausmachen, sondern eben auch
die Dinge, die hinter den Kulissen ablaufen. So ist der Postversand des Ortes
klimaneutral. Doch worum handelt es sich dabei genau? Im Grunde geht es darum,
dass der Verbrauch, der durch den Versand entsteht, an anderer Stelle wieder
eingespart wird. Onlineprinters.ch beschreibt die
Vorgehensweise näher und geht besonders auf die
Versanddienstleister, die Verpackungen sowie deren Rücknahme ein. Sind diese
drei Eigenschaften gewährleistet, so handelt es sich um eine CO2-neutrale
Versandart.
Der autofreie Ferienort
Auto-frei.ch ist eine Initiative der
Gemeinschaft autorfreier Schweizer Tourismusorte und steht, wie der Name
bereits vermuten lässt, für autofreie Ferienorte, die ausschliesslich mit Hilfe
öffentlicher Verkehrsmittel versorgt werden.
Fahrrad statt Auto
in Saas-Fee
Sicherlich gibt es
Ausnahmeregelungen wie Krankenwagen, Feuerwehr oder Ähnliches, aber die meisten
Bewohner sowie Besucher beschränken sich auf alternative Formen der Mobilität.
Zu diesen Orten gehört auch Saas-Fee und zeigt ein weiteres Mal die vielen
Initiativen zur Senkung des eigenen CO2-Verbrauchs.
Feinstaub adé
Aktuell gibt es keine Gemeinde
in den Alpen, die sich selbst als vollkommen feinstaubfrei bezeichnen kann. Die
Verantwortlichen um die Gemeinde Saas-Fee wollen dies ändern und haben zunächst
alle Holzfeuerungen mit Partikelfiltern versehen, um das Aufkommen zu
reduzieren. Bis zu einer Millionen Franken hat sich der Fiskus des Ortes dies
kosten lassen. Geld, das nicht besser hätte angelegt werden können, denn ein
hohes Feinstaub-Aufkommen steigert die Gefahr, an Krebs zu erkranken und wird
seitens vieler Experten zudem als Auslöser für weitere Gesundheitsschäden
angesehen.
Zielvorgaben für die Zukunft
Der Slogan der Energiestadt
muss jährlich verifiziert werden, somit ist eine Vorgabe der Zukunft sicherlich
der Erhalt dieses Qualitätsmerkmals. Doch die Stadtherren haben ganz konkrete
Ziele für die Zukunft benannt. Dazu gehört neben einer zehn-prozentigen
Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs auch eine Erhöhung der erneuerbaren
Energien auf 20 Prozent eine Sanierung aller Gebäude hinsichtlich des neuesten
Standards. Zudem ist die Schaffung zusätzlicher Solarkollektorflächen sowie
neuer Energieträger in den Bereichen Heizen und Strom geplant. Die jährlich
anfallende Erfolgskontrolle wird zeigen, inwieweit die Gemeinde Saas-Fee diese
ambitionierten Ziele erreichen konnte und ob sie sich weiterhin als eine
Energiestadt bezeichnen darf.
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